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Vandalismus am Frankenweg

29.03.2018

Wenn man sich im Wald und Flur verläuft ist dies schon ein Ärgernis für den betreffenden Wanderer. Richtig blöd kann es allerdings werden wenn man trotz ausreichender Planung als Ortsunkundiger eine längere Wanderung unternimmt und sich auf die gute Kennzeichnung eines Qualitätswanderweges verlässt und diese Markierung aber lückenhaft ist.

Ein immer wiederkehrendes Ärgernis von Wanderern ist die Schlüsselstelle eines Abzweigs des Frankenweges von Lillinghof  über St. Martin nach Schnaittach. Hier wurden regelmäßig, nach Ergänzung der Wanderzeichen und Wegmarkierungen, die Zeichen abgekratzt und die Pfosten entfernt, sowie Hinweisschilder gestohlen. Und dies seit Jahren. Regelmäßig bekommt ein Wegemeister aus Schnaittach deshalb von Bürgern aus Freiröttenbach die Information dass wieder einmal ein Wanderer dem Weitwanderweg nicht folgen konnte weil die Markierung fehlte.

Vandalismus am Frankenweg

Das mutwillige Entfernen der Frankenwegbeschilderung setzt der Natur erhebliche Schäden zu.

Jetzt reichte es dem Wegewart des fränkischen Albvereins (FAV) und er erstattete Anzeige bei der Polizei. Der Sachschaden ist zwar eher gering, aber wenn jemand sein Etappenziel zur Übernachtung auf dem insgesamt 517 Kilometer langen Fernwanderweg deshalb nicht erreicht ist dies kein Spaß mehr. Rechnet man die Arbeitszeit und Fahrkosten zu den Materialkosten hinzu, sind damit einige Hundert Euro als Aufwand zur Wiederbeschaffung und Kennzeichnung für die letzten Jahre durchaus realistisch.

Letztlich sind die Geschädigten die Wanderer auf dieser Route.  Dies allein tröstete nicht die kleine Wandergruppe welche in Gräfenberg startete und in Hersbruck übernachten wollte.  Fast eine Stunde Zeitverlust bedeutet dies wenn man nicht mehr auf dem regelrechten Wanderweg unterwegs ist sondern talwärts bis nach Freiröttenbach weiter läuft und anschließend wieder auf der harten Asphaltstraße viele  Höhenmeter bergauf wandern muss.

Weil diese Art von Vandalismus, insofern man davon überhaupt sprechen kann, denn es wird ja gezielt durch die Zerstörung der Markierungszeichen und den Diebstahl der Tafeln hier der Nutzer des Wanderweges fehlgeleitet, hat die Redaktion der Pegnitz-Zeitung hierzu nachgefragt. Der Freiröttenbacher Pächter der Wiese, auf welcher man am Waldrand ein stückweit laufen muss, sowie der Grundstückseigentümer selbst hegen keinen Groll gegenüber den Wanderern. Auch der Jagdpächter, Reinhard Bezold, distanziert sich von den allgemeinen Vorwürfen gegenüber der Jägerschaft. Er sieht den Menschen im Einklang mit der Natur. "Der Wanderer selbst, insofern er den markierten Weg nicht verlässt, stört das Wild eher nicht" meint der Jäger. Mehr Probleme sieht er bei den Pilzsammlern die in der Saison quer durch die Wälder streifen.  Wenn Grundstückseigentümer und Jagdpächter keine Einwände gegen den Verlauf des Wanderweges haben, wer hat dann ein Interesse das man vom rechten Weg abweicht? Die Polizeiinspektion in Lauf bittet jedenfalls weiterhin die Augen offen zu halten und Beobachtungen unter der Telefonnummer 09123/94070 mitzuteilen.

(Bild & Text: Udo Schuster)