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Waldschänke beim Wildgehege im Veldensteiner Forst wurde abgebrochen

01.02.2018

Waldschänke beim Wildgehege im Veldensteiner Forst wurde abgebrochen

Mit dem Abbruch der Waldschänke beim Wildgehege im Veldensteiner Forst geht die über vierzigjährige Geschichte dieser Einrichtung bedauerlicherweise zu Ende.

Errichtet in den Gründerjahren des Naturparks als romantische gastronomische Einrichtung war sie für die Besucher des Wildgeheges eine willkommene Gelegenheit zur gemütlichen Rast.

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Der Naturpark hat von den Staatsforsten das Gelände gepachtet und darauf den imposanten Holzbau mit einer für damalige Verhältnisse vorbildlichen Toilettenanlage errichtet. Viele Jahre lang wurde die Gastronomie von verschiedenen Pächtern betrieben, bis im Jahre 2006 ein Gutachten der LGA Nürnberg eine extrem hohe Belastung im Holz der Anlage mit PCP und Lindan festgestellt hat.

Zur Zeit der Errichtung des Gebäudes wurden diese Stoffe noch bedenkenlos zur Imprägnierung von Bauhölzern verwendet. Der Richtwert für PCP in Holz liegt heute bei 50mg/kg, im Holz der Waldschänke wurde er mit 1.700mg/kg um ein Vielfaches überschritten.

Da im Juni 2017 sowohl der Pachtvertrag mit dem Staatsforst als auch mit dem letzten Pächter ausgelaufen war, wurde in Übereinstimmung mit dem Forstbetrieb Pegnitz beschlossen, das Gebäude abzubrechen.

Nachdem der gesamte Komplex in Holzbauweise errichtet ist, musste das belastete Holz als Sondermüll kostenaufwändig und sachgerecht entsorgt werden. Zuvor wurde die alte Ölheizung mit dem kellergeschweißten Öltank ausgebaut und das Gebäude vom Stromnetz getrennt.

Die nicht unerheblichen Kosten für den Rückbau und Entsorgung teilen sich die Landkreise Forchheim und Bayreuth sowie der Forstbetrieb Pegnitz.

Vor diesem Schritt wurden Überlegungen angestellt, ob man das Gebäude weiterhin als Gaststätte erhalten kann. Abgesehen von der PCP-Problematik hat sich dabei herausgestellt, dass die Holzkonstruktion an vielen Stellen hätte erneuert werden müssen, die Belastung durch PCP hätte nach wie vor bestanden.

So wurde letztlich der Abbruch zur traurigen Gewissheit. Viele Besucher des Wildgeheges werden die „Brotzeitstation“ sicher vermissen und auch die Verwaltung des Naturparks weint der Waldschänke manche Träne  nach.

In der ersten Januarwoche 2018 rückten die Maschinen und begannen mit den Abbrucharbeiten. Die Waldschänke verwandelte sich in riesige Berge von sauber getrennten Baustoffen und bereits am 30. Januar waren diese von der Abbruchfirma Kornburger aus Weidensees abtransportiert und fachgerecht entsorgt worden.

Die Waldschänke beim Wildgehege im Veldensteiner Forst ist Geschichte.

 

Dieter Preu