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Hohler Lerchensporn

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 - NP Johannes Stemper

01/03 Hohler Lerchensporn, Abb. 1 © NP Johannes Stemper

 - NP Johannes Stemper

02/03 Hohler Lerchensporn, Abb. 2 © NP Johannes Stemper

 - NP Johannes Stemper

03/03 Hohler Lerchensporn, Abb. 3 © NP Johannes Stemper

bunter Frühlingsbote und Überlebenskünstler

Botanischer Name: Corydalis cava
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)

Bereits ab Mitte März blüht in unseren von Buchen dominierten Laubmischwäldern der Hohle Lerchensporn. Der Frühblüher, der seinen Namen von der Ähnlichkeit der Blütenform mit den Zehen einer Haubenlerche erhielt, zählt wie viele andere Frühblüher zu den Geophyten und ist an den Lichthaushalt am Boden von Laubwäldern angepasst. Er nutzt das zeitige Frühjahr, in dem die Bäume noch kein Laub tragen und genügend Licht auf den Waldboden trifft, um aus seiner unterirdischen Knolle auszutreiben, zu erblühen und Früchte zu Bilden. Bereits im Mai, wenn die Bäume vollständig belaubt sind, sterben alle oberirdischen Pflanzenteile des Hohlen Lerchensporns ab. In diesem kurzen Zeitraum muss die Pflanze genug Reservestoffe produziert und in die etwa walnussgroße Knolle eingelagert haben, um im nächsten Jahr wieder austreiben zu können. Zum Austrieb verbraucht der Hohle Lerchensporn stets zuerst das innerste Speichergewebe in der Knolle, welches abstirbt und dadurch die ‚Höhle‘ (daher der Name) in der Knolle immer größer wird (siehe Abb. 1). Neu gebildetes Speichergewebe wird von außen angelagert.

Es gibt zu etwa gleichen Teilen purpur-violett- oder weißblühende Exemplare. Dabei stehen 10 - 20 Blüten in endständigen Trauben zusammen und besitzen jeweils vier Kronblätter, welche eine Oberlippe mit Fahne und nektarführendem Sporn, eine verbreiterte Unterlippe als Landeplatz für Bestäuber (meist langrüsselige Bienen) und ein zentral liegendes Schiffchen bilden (siehe Abb. 2). Will ein Insekt an den Nektar, so muss es zunächst das Schiffchen nach unten biegen, wodurch die bereits mit eigenem Pollen behaftete Narbe auf seinen Bauch drückt, wo der Pollen anhaftet. Beim nächsten Blütenbesuch wird dieser wiederum an der Narbe abgestreift und es kommt zur Bestäubung. Die daraus entstehenden schotenförmigen Kapselfrüchte öffnen sich im Mai und entlassen runde, schwarzglänzende Samen, die ein fettreiches weißes Anhängsel (Elaiosom) besitzen. Diese Elaiosomen werden von Ameisen gerne als Futter mitsamt Samen in ihre Nester gebracht und dienen somit der Ausbreitung (Myrmekochorie).

Der Hohle Lerchensporn erreicht Wuchshöhen zwischen 15 – 30 cm, hat einen unverzweigten Stängel und besitzt stets zwei doppelt dreizählige, eingeschnittene Laubblätter (siehe Abb. 3). Im Gegensatz zum Gefingerten Lerchensporn (Corydalis solida), seinem nahen Verwandten, sind die Hochblätter unter den Blüten ganzrandig (siehe Abb. 2). Alle Pflanzenteile, insbesondere die Knolle, sind giftig.

Fotos & Abbildungen: NP-Stemper

 

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