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NATURA 2000-Gebiete

im Naturpark Fränkische Schweiz - Frankenjura

Naturschutz im Naturpark – Hotspots der Artenvielfalt

Wegen seiner landschaftlichen Schönheit und Vielgestaltigkeit sowie der damit verbundenen Arten- und Biotopvielfalt zeichnet sich ein Naturpark durch einen sehr großen Anteil an Schutzgebieten aus. Folgende Schutzgebietskategorien sind zu finden:

  • Naturschutzgebiete (NSG)
  • Geschützte Landschaftsbestandteile (LB)
  • Naturdenkmäler (ND)
  • Landschaftsschutzgebiete (LSG)
  • Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH)
  • EU-Vogelschutzgebiete (SPA)


Das europäische Schutzgebietssystem „NATURA 2000“

ist das weltweit größte Projekt, um hochwertige Lebensräume und seltene Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Die EU hat ihren Mitgliedstaaten schon 1979 mit der Vogelschutz (SPA)-Richtlinie und 1992 mit der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie den Auftrag erteilt, ein zusammenhängendes Netz an Schutzgebieten auszuweisen. Bayern hat erstmals 1996 geeignete Schutzgebiete gemeldet. In den Jahren 2001 und 2004 wurde diese Meldung erheblich erweitert. Nunmehr umfasst das Netz NATURA 2000 in Bayern 746 Gebiete mit einer Fläche von insgesamt rund 801.000 Hektar (11,4% der Landesfläche).

Warum ist der Naturpark so wichtig für den Naturschutz?

Da sind strukturreiche Laubmischwälder, blütenreiche Wiesen, kristallklare Fließgewässer und grandiose Felstürme, die sich auf engstem Raume abwechseln. Sonderstrukturen wie Kalktuffquellen, Höhlen, Kalkflachmoore, Dolinen und natürliche Schutthalden erhöhen die
Vielfalt. Die hier siedelnden Menschen haben durch teils Jahrhunderte zurückreichende Bewirtschaftung eine historisch gewachsene Kulturlandschaft geschaffen. Durch Beweidung entstanden Wacholderheiden und Magerrasen mit ihren prachtvollen Beständen an Küchenschellen, Windröschen und Orchideen. Aktiv bewirtschaftete Mittelwälder aus Eiche, Linde und Hainbuche bieten Lebensraum für hunderte seltene Schmetterlinge und Käfer.

Wiesenttal mit Seitentälern – Kernstück der Fränkischen Schweiz und Gebiet der Superlative

Natürliche und vom Menschen geschaffene Areale bieten einer großen Zahl an Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Das ca. 7.000 ha große Wiesenttal mit seinen Seitentälern beherbergt allein 59 NATURA 2000-Schutzgüter! Die Populationen von Uhu, Wanderfalke, Grünem Koboldmoos und verschiedenen Fledermäusen zählen zu den besten, die Bayern zu bieten hat. Unzählige andere Arten, die geschützt oder stark gefährdet und anderswo längst verschwunden sind, haben hier noch ihr Auskommen.

Weitere Topgebiete im Naturpark

Hierzu zählen z. B. die Streuobstbestände und Kopfeichen um Hetzles, die die größte bayerische Population des Juchtenkäfers beherbergen, die Trockenrasen, Wiesen und Wälder um Weismain mit einem der letzten Apollofalterbestände Nordbayerns, die landschaftlich reizvollen Zeugenberge „Walberla“ und „Staffelberg“, schließlich die Wälder in der Dolomitkuppenalb rund um Betzenstein mit ihren sensationellen Frauenschuhbeständen und vieles mehr ...

Managementpläne und die Beteiligung der Bevölkerung

NATURA 2000-Managementpläne sind Pflege- und Bewirtschaftungskonzepte, die sicherstellen sollen, dass die vorhandenen Lebensräume und Arten langfristig überleben können. Es bedarf dazu der tatkräftigen Unterstützung der Bevölkerung. Das Bewusstsein steigt, dass eine intakte Natur auch der beste Garant für einen florierenden Tourismus ist. Es lohnt sich, umweltverträglich und nachhaltig und auf die Artenvielfalt bedacht zu wirtschaften – Fördermittel unterstützen die Projekte.

Alle sind gefordert!

Zukünftige Herausforderungen – hierzu zählen die Folgen des Klimawandels, zunehmender Flächenverbrauch, überbordender Tourismus und Veränderungen in der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung – bedürfen ständig neuer Anstrengungen zum Erhalt einer intakten Natur. Es ist Sache der Gesellschaft, des Staates und letzten Endes von uns allen, unseren Nachkommen eine lebens- und erlebenswerte Welt zu hinterlassen.

Wenn nicht hier, wo sonst lohnt dieser Einsatz!

Klaus Stangl
AELF Bamberg – Bereich Forsten in Scheßlitz