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Höhlen & Wasserschlinger

Das Gestein unserer Frankenalb besteht im Wesentlichen aus Kalk. Es kann durch kohlensaures Wasser leicht gelöst werden.

Das Gestein  unserer Frankenalb besteht im Wesentlichen aus Kalk (Kalziumkarbonat CaCO³). Kalk kann durch kohlensaures Wasser leicht gelöst werden. Das Regenwasser nimmt Kohlensäure zum Einen in der Atmosphäre auf und zum Andern reichert es sich in den Bodenschichten, in denen ein sehr hoher CO²-Gehalt herrscht, damit an – das Wasser wird zur leichten Kohlensäure.

Dieses kohlensaure Wasser kann nach der Formel

CaCO³ (Kalk) + H²CO³ (kohlensaures Wasser) = Ca+2(H²CO³) (im Wasser gelöster Kalk)

Kalk lösen und damit sind die Vorraussetzungen für die Höhlenentstehung gegeben.

Durch feine Risse im Gestein dringt das Wasser in den Felsen ein, löst den Kalk und transportiert ihn ab – es entstehen Höhlen.

Der gelöste Kalk wird teilweise in den Höhlenräumen als Tropfstein oder Sinter wieder abgelagert. Er bildet dort Deckentropfsteine (Stalagtiten) und Bodentropfsteine (Stalamiten), oder es kommt zu einer flächigen Ablagerung des Kalks, sogenannten Sinterdecken. Auch vorhangähnliche Gebilde können entstehen – der Formenschatz der Sinterbildung in Höhlen ist unerschöpflich.

Durch die zunehmende Erweiterung der Klüfte gelangt das Wasser von der Oberfläche her immer ungehinderter in den Untergrund, es kommt zu regelrechten „Einbrüchen“ (Dolinen), durch  die auch große Mengen Oberflächenwasser bei der Schneeschmelze in die Kluftsysteme gelangen können - man spricht dann von Wasserschlingern oder Ponoren. Die „Fellnerdoline“ bei Gößweinstein ist mit ihrem 90m tiefen Schacht der tiefste befahrbare Wasserschlinger im Naturpark.

Auch heute kommt es immer wieder zu teilweise erheblichen Einbrüchen an der Oberfläche, den sogenannten „Erdfällen“.