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Jahreshauptversammlung 2014: Dr. Hermann Ulm folgt Reinhardt Glauber

10.07.2014

Jahreshauptversammlung 2014: Dr. Hermann Ulm folgt Reinhardt Glauber    

Pottenstein - „18 Jahre ist eine lange Zeit, aber es ist mir kurzweilig vorgekommen.“ Dies sagte der ehemalige Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber als er bei der Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst im Braugasthof Mager von seinem einstimmig gewähltem Nachfolger Dr. Hermann Ulm verabschiedet wurde. Die Versammlung selbst ging rasch über die Bühne und neben Ulm als neuen Naturparkchef wurden unter anderem der Bayreuther Landrat Hermann Hübner als zweiter Vorsitzender und der Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer als Schatzmeister in ihren Ämtern bestätigt.            

Glauber gab noch einmal einen umfassenden Rechenschaftsbericht ab. Das Fördervolumen für Maßnahmen ist im Vergleich zu früheren Jahren rapide gesunken, so Glauber. Lag es zum Beispiel 2003 noch bei 393000 Euro so flossen im letzten Jahr nur noch 109000 Euro an staatlichen Zuschüssen in den Naturpark. Wie Glauber meinte können die Kommunen die Eigenmittel nicht mehr bereitstellen. Zudem waren früher die Felsfreilegungen intensiver und außerdem hätten sich die Rahmenbedingungen für die Förderungen von Maßnahmen geändert. Glauber ermunterte jedoch die anwesenden Bürgermeister Förderanträge zu stellen da momentan die Kassen des Staates sprudeln.

Anders wird es schon 2015 aussehen, wenn die Schuldenbegrenzung des Freistaats in Kraft trete, so Glauber. Sein größter Wunsch ist die baldige Schaffung eines durchgängigen Wanderleitsystems im gesamten Naturpark. Es gäbe hier noch Gemeinden, die sich da vornehm zurückhallten. „Packen Sie es an“, rief Glauber den anwesenden Mitgliedern zu, denn man brauche nicht unbedingt 4000 Kilometer Wanderwege, aber gute und qualifizierte Wege. 2013 konnten in 23 Gemeinden Naturpark-Projekte durchgeführt werden, von denen 18 inzwischen abgeschlossen sind. Dieses Jahr haben 24 Gemeinden Förderanträge gestellt. Die sechs „Großbaustellen“ in diesem Jahr ist die Instandsetzung des Fränkischen Gebirgswegs beim Schloss Plankenfels, die Sanierung des Wanderwegsam Wasserfall der Moritzkapelle in der Gemeinde Leutenbach, die Instandsetzung der Karl-Brückner-Anlage in Gößweinstein, die Neubeschilderung der Wanderwege in Pottenstein, Ebermannstadt und im Ahorntal.

Das neue Naturparkinformationszentrum im Bahnhof von Muggendorf hat sich etabliert und ist mit rund 4000 Besuchern im letzten Jahr zu einer gut besuchten Anlaufstelle geworden.

Glauber dankte in diesem Zusammenhang Dieter Preu, dem Leiter des Arbeitskreises Höhle und Karst für dessen beispiellosen ehrenamtlichen Einsatz. Im Bezug auf die Schönsteinhöhle sieht ein 2012 versuchsweise eingeschlagener Weg nun vor, bei den kommerziellen Anbietern eine Begrenzung der Gruppenstärke und der täglich geführten Zahl von Teilnehmern einzuführen. Die Höhle Am Wetterstein bei Leupoldstein, die vor vier Jahren zur Freizeithöhle gewidmet wurde, kann wegen Umbauarbeiten des Zugangs auf dem davor liegendem Anwesen noch nicht genutzt werden. Die Kletterkonzepte der Fränkischen Schweiz, das erste wurde 1992 umgesetzt, haben inzwischen europaweit Vorbildcharakter, so Glauber.

Nach über 20 Jahren intensiver Arbeit ist nun die Erstellung aller Kletterkonzepte im nördlichen Frankenjura abgeschlossen. Über 1000 Felsen wurden begutachtet und in drei verschiedene Zonen unterschiedlicher Nutzung eingeteilt. Diese großartige Leistung wird am 17. Oktober im Bürgerhaus von Pottenstein mit einem Festakt gewürdigt. Schirmherr ist der bayerische Umweltminiaster Dr. Marcel Huber. Einstimmig verabschiedet wurde auch der Haushaltsplan 2014 mit einem Gesamtvolumen von 312290 Euro. Für die Waldschänke am Wildgehege Hufeisen am Veldensteiner Forst rechnet man heuer, wie auch in den letzten Jahren, weder mit einem Fehlbetrag noch mit einem Überschuss durch die Einnahmen der Verpachtung. An Zuschüssen des Freistaats für Naturparkmaßnamen rechnet Geschäftsführer Wolfgang Geißner heuer mit 130.000 Euro. Damit können in den Mitgliedsgemeinden Maßnahmen für rund 260.000 Euro umgesetzt werden.

(Text und Bild: Thomas Weichert)

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