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Neues Buch "Orchideen im Naturpark Fränkische Schweiz - Frankenjura"

15.11.2019

Neues Buch „Orchideen im Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura“

Titel "Orchideen im Naturpark Fränkische Schweiz - Frankenjura" 

Der Naturpark beherbergt mit 43 Orchideen-Arten mehr als die Hälfte des gesamtdeutschen Arteninventars und gehört damit zu den orchideenreichsten Gebieten Deutschlands. Herr Adolf Riechelmann, ein ausgezeichneter und erfahrener Kenner der Orchideen des Naturparks mit einer mehrere Jahrzehnte langen Erfahrung, legt nun ein Buch vor, das eine fundierte Bearbeitung dieser Pflanzengruppe im Naturpark beinhaltet. Diese Monographie soll dazu beitragen, das Bewusstsein und die Verantwortung gegenüber der Natur zu stärken, damit die außergewöhnliche und vielfältige Orchideenflora des Naturparks auch der nachfolgenden Generation erhalten bleibt.

Der Autor lebt in der Fränkischen Schweiz und befasst sich seit über 40 Jahren mit den heimischen Orchideen. Er hat mehr als hundert Arbeiten über Orchideen veröffentlicht, darunter dreizehn Neubeschreibungen. Seit November 2000 ist er Vorsitzender des Arbeitskreises Heimische Orchideen (AHO) in Nordbayern.

ISBN 978-3-87707-171-7
320 Seiten mit mehr als 500 Bildern
Preis: 25,00 €

Herausgeber/Bestellung
Naturpark Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst e.V.
Geschäftsstelle im Rathaus Pottenstein
Forchheimer Str. 1, 91278 Pottenstein
Telefon: 09243 708-16, E-Mail: poststelle@naturparkinfo.de
www.naturparkinfo.de

 


 

Buchrezension:

Riechelmann, Adolf (2019): Orchideen im Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura. -

317 S., Herausgeber: Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura, Verlag Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch

Orchideen – schon das Wort löst bei vielen Naturfreunden Begeisterung aus. In der „Fränkischen“, wie das im Titel dieses Buches genannte Gebiet gemeinhin heißt, finden wir auf bunten Trockenrasen und in lichten Wäldern 43 Arten und damit über die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Orchideen. Zu Recht spricht der Autor Adolf Riechelmann hier von einer „Orchideenhochburg“.  Seit über 40 Jahren beschäftigt er sich mit dieser Pflanzengruppe und darf als einer der besten Kenner unserer Orchideen und ihrer Wuchsorte gelten.

Sein profundes Wissen stellt er nun nach acht Jahren zum zweiten Mal der Öffentlichkeit zur Verfügung. Damals (Riechelmann 2011) hat er – allerdings noch ohne die wertvollen Verbreitungskarten – erstmalig das gesamte Spektrum der damals bekannten Orchideen dieses Gebietes in einem Buch vorgestellt.

Dem Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura ist es hoch anzurechnen, nun die Herausgabe einer verbesserten und erweiterten Neuauflage dieses Führers durch die Welt der heimischen Orchideen ermöglicht zu haben. Im Hauptteil dieses Buches werden alle Arten in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt und mit über 500 qualitativ hervorragenden Fotos illustriert. Jeder Art werden mehrere Seiten gewidmet. Der Text beginnt mit dem wissenschaftlichen und deutschen Namen. Es folgen ausführliche Angaben zur Etymologie, zur Verbreitung, zu den Standortansprüchen, zur Phänologie, zur Bestandsentwicklung und zu vielen weiteren Aspekten. Gerade diese zwei bis drei Textseiten bieten in angenehm lesbarer Form viele detaillierte und interessante Informationen aus dem reichen Wissensschatz des Verfassers. Eine Kurzcharakteristik der Art und wichtige Literaturzitate beschließen den Textabschnitt. Dem schließen sich jeweils zwei Farbtafeln mit mehreren informativen Abbildungen von Lebensraum, Habitus Blütenvarianten, Bestäubern, Früchten etc. an, wobei jeweils Aufnahmeort und Datum genannt werden. Besonders instruktiv sind die Verbreitungskarten nach der Datengrundlage des AHO Bayern für 30 Messtischblätter auf Quadrantenbasis, differenziert mit unterschiedlichen Signaturen für Nachweise vor 2005, von 2005 bis 2012 und ab 2013. Betroffen macht dabei die relativ hohe Anzahl von letztmaligen Nachweisen in den acht Jahren von 2005 bis 2012. Auch dies sollte Anlass sein für Erhalt, Schutz und Erweiterung entsprechender Lebensräume Sorge zu tragen.

Nicht unerwähnt bleiben verschollene Orchideenarten (Orchis coriophora, Epipogium aphyllum, Malaxis monophyllos und Spiranthes spiralis). Eine gezielte Nachsuche könnte zu Wiederfunden führen und auch helfen, einen Teil der aktuellen Nachweislücken wieder zu füllen. In Wort und Bild vorgestellt werden Hybriden vor allem der Gattungen Dactylorhiza, Epipactis, Ophrys und Orchis. Die Aktualität dieses Werkes wird auch dadurch unterstrichen, dass es schon Sippen enthält, die in den letzten Jahren entdeckt wurden und erst 2019 publiziert wurden.

Ein Glossar wichtiger Fachbegriffe und ein ausführliches Literaturverzeichnis (incl. Internetquellen) mit 398 Zitaten beschließen das Werk. Sicher wird es zu einem unverzichtbaren Standardwerk für die Orchideenflora der Nördlichen Frankenalb, das seinen Nutzern großen Gewinn bringen wird und zur Sensibilisierung für die Gefährdung und den notwendigen Schutz dieser faszinierenden Organismen beiträgt.

Riechelmann, A. (2011): Die Orchideen der Fränkischen Schweiz. – Schriftenreihe des Fränkische-Schweiz-Vereins, Die Fränkische Schweiz – Landschaft und Kultur 17, 320 S., Palm & Enke, Erlangen und Jena

Walter Welß