In einer Gemeinschaftsinitiative der Marktgemeinde Kasendorf, der Geschäftsführung des Naturparks Fränkische Schweiz – Frankenjura sowie der Wegewarte Helga und Siegfried Dressel wurden 27 Lehrtafeln erneuert und acht zusätzliche Infotafeln "Natur" aufgestellt.
Kasendorf. Erstmals eröffnet wurde der Fritz-Hornschuch-Naturpfad im August 1936. Der lehrreiche Wanderweg war der erste in Oberfranken und einer der ersten Deutschlands. Auf 8,5 Kilometern führt er rund um Kasendorf und ist ausgestattet mit zahlreichen Infotafeln unter anderem zu den Ausgrabungen der 1930er Jahre, an denen der Kulmbacher Lehrer und Oberstadtschulrat Max Hundt maßgeblich beteiligt war. Da sich die Öffentlichkeit damals sehr für die Grabungen interessierte, initiierte er gemeinsam mit dem Rektor Hans Edelmann sowie den Kasendorfern Karl Jahreiß und Oskar Kaufmann, den Naturpfad, den sie nach dem Kulmbacher Unternehmer Fritz Hornschuch benannten. Er hatte die Kosten übernommen und so verhindert, dass die Nationalsozialisten auf die Grabungen Einfluss nahmen.
Den Fritz-Hornschuch-Naturlehrpfad markiert ein weiß-blauer Balken
Der ehemalige Kreisheimatpfleger und Konrektor der Kasendorfer Schule, Dieter Schmudlach, kümmerte sich Jahrzehnte lang intensiv um diese Lehrtafeln. So fanden auch Teilerneuerungen, Aktualisierungen nach weiteren vorgenommenen Grabungen sowie immer wieder Führungen statt. Doch in den vergangenen Jahren ist der Fritz-Hornschuch-Naturpfad etwas in Vergessenheit geraten. Das änderte sich, als das Ehepaar Helga und Siegfried Dressel aus Peesten im Jahr 2018 das Ehrenamt der Wegewarte für den Fränkische Schweiz Verein übernahm. Die beiden erkannten das Potenzial des Fritz-Hornschuch-Naturpfades als idyllische Rundwandertour.
„Wir wollten eigentlich, dass nur ein paar Tafeln erneuert werden“, so Dressel, doch gleich beim ersten Gespräch habe Bürgermeister Bernd Steinhäuser angeboten, den gesamten Pfad wiederherzurichten. Von den Projektkosten über 35.000 Euro wurden 60 Prozent als Maßnahme des Naturparks Fränkische Schweiz – Frankenjura staatlich gefördert. Die Grafikwerkstatt Leon in Pottenstein, in Zusammenarbeit mit dem Ehepaar Dressel und der Naturparkleitung, erneuerte die 27 geologischen und geschichtlichen Lehrtafeln und ergänzte sie um acht weitere Infotafeln rund um das Thema „Natur“, etwa zu Vögeln, Fledermäusen oder Niederwaldwirtschaft. Die Fertigstellung des Beschilderungsprojekts ist Ende April geplant. Zusätzlich machten der Kasendorfer Bauhof und der Bautrupp des Naturparks den Wanderpfad besser begehbar. Die Stufenanlagen wurden hergerichtet und umgestürzte Bäume und Bewuchs entfernt. Das Ehepaar Dressel erneuerte und ergänzte die Wegemarkierungen entsprechend der neuen Richtlinien des Fränkische Schweiz Vereins. Die Markierung des Fritz-Hornschuch-Naturpfades ist nach wie vor ein weiß-blauer Balken.
Bürgermeister Steinhäuser weiß das ehrenamtliche Engagement der Wegewarte zu schätzen: „Es ist schön, wenn man jemanden hat, der sich mit der Region identifiziert.“ Der Fritz-Hornschuch-Naturpfad habe eine große historische Bedeutung für Kasendorf und sei bis heute „der“ Wanderweg für den Nahbereich. „Die alten schwarz-weiß-Schilder entsprachen nicht mehr dem heutigen Zeitgeist“, so Steinhäuser. Die neuen Infotafeln seien bunt, grafisch ansprechend und mit QR-Codes ausgestattet. Die können Besucher mit dem Smartphone einscannen und weiterführende Informationen auf der Website www.kasendorf.de erhalten. Ergänzend gibt es auch einen Flyer.
Bürgermeister Steinhäuser mit Helga und Siegfried Dressel
Helga Dressel zufolge stellt der Weg nicht nur für Besucher eine Bereicherung dar, sondern auch für die Einheimischen. Sie berichtet: „Bei unseren Arbeiten sind wir vielen Kasendorfern begegnet, von denen wir positives Feedback bekommen haben.“ Ehemann Siegfried betont, dass der Naturpfad auch für kurze Etappen geeignet ist, weil bis zu vier verschiedene Einstiegspunkte möglich seien. Ein möglicher Ausgangspunkt für die Runde ist der Wanderparkplatz am Ortseingang von Kasendorf aus Richtung Kulmbach. Von dort aus gelangt man in den "Pfarrwald" zu einem prähistorischem Gräberfeld aus der Zeit um 800 vor Christus. Der darauffolgende Anstieg auf die Jurahöhe belohnt mit schönen Ausblicken Richtung Kulmbach und zum Frankenwald. Am Prelitz informieren nun neue Infotafeln über Themen wie Bienen und Insekten, Totholz oder das Natura2000-Gebiet Albtraufhänge. In der Nähe von Reuth passiert man ein Felsentor und gelangt über Waldpfade zu einem Aussichtspavillon namens „Sonnentempel“. Bergabwärts über eine Stufenanlage, dann Richtung Kasendorf ist ein Abstecher zur Friesenquelle möglich.
Über die Ringwälle der vorgeschichtlichen Wehranlage steigt man hinauf zum Turmberg mit dem 15 Meter hohen Magnusturm. Dort gibt es Infotafeln zur ehemaligen Keltensiedlung und weite Ausblicke bis zum Thüringer Wald, zum Frankenwald und ins Fichtelgebirge. Bergabwärts, vorbei an Felsenkellern und über den Festplatz, gelangt man zurück zum Marktplatz in Kasendorf. Die Wanderung wird in der Tagestouren-Broschüre sowie auf der Website der Fränkischen Schweiz mit leichtem Schwierigkeitsgrad und einer Gesamtlänge von drei Stunden angegeben (www.fraenkische-schweiz.com/de/touren).
Sollten Schilder fehlen oder Wegführungen zweifelhaft sein, können Wanderer bei der Marktgemeinde Kasendorf oder direkt bei den Wegewarten Bescheid geben.
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